Der Krieg hatte auch das Knappschaftskrankenhaus gezeichnet. Durch Granaten und Einschüsse hervorgerufene Schäden mussten instand gesetzt werden. Größere Zerstörungen blieben jedoch glücklicherweise aus und der Betrieb konnte schnell wieder in gewohnter Manier aufgenommen werden.
Nach der Überwindung der ersten Aufbaujahre in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre, ging es mit Beginn der 1950er Jahre, wie überall in der jungen Bundesrepublik, auch für das Bardenberger Krankenhaus bergauf. 1951 wurde auf dem Gelände des ehemaligen „Bauer´schen Anwesens“ ein Verwaltungsgebäude errichtet. 1953 folgte der Bau eines fünfstöckigen Personalgebäudes mit 118 Wohnräumen. Der 1955 fertiggestellte Nordflügel des Krankenhauses vergrößerte die Kapazität auf 630 Betten.
Das Knappschaftskrankenhaus im Jahr 1955Seit der Errichtung der Funktions- und Bewirtschaftungsbereiche des Krankenhauses wurde sowohl in der Medizin, als auch in der Gebäudetechnik ein erheblicher Fortschritt geleistet. Mitte der 1950er Jahre wurden daher die meisten Bereiche grundlegend modernisiert. Um die neuen und gewachsenen Strukturen angemessen verwalten zu können, erbaute man für die Administration in den Jahren 1957 bis 1959 das 30-Meter hohe Verwaltungsgebäude.
Der bundesweite wirtschaftliche Aufschwung und wachsende Lebensstandart der Nachkriegszeit machte die medizinische Unterversorgung im Kreis Aachen besonders deutlich. Weiterhin stand den Menschen im Nordkreis nur das Bardenberger Knappschaftskrankenhaus zur Verfügung. Dieses hatte zwar im Rahmen der Liberalisierungen der 1950er Jahre den Status eines „Allgemein-Krankenhauses“ eingenommen und stand so auch Patienten ohne Knappschaftszugehörigkeit offen, konnte der Nachfrage jedoch nicht nachkommen.
Landrat Leonhard Lennartz brachte das Projekt Kreiskrankenhaus entschieden vorran
Nach mehreren erfolglosen Ansätzen wurde unter der Regie von Landrat Leonhard Lennartz (SPD) und Oberkreisdirektor Dr. Otto Korn der Bau eines Kreiskrankenhauses im Jahr 1958 forciert. Am 17. Dezember 1958 fasste der Kreistag den Beschluss zum Bau des Hauses am Würselener Mauerfeldchen, einem Gelände, welches sich in Teilen schon seit 1919 in Besitz des Kreises befand.
Angesichts der Dringlichkeit eines neuen Krankenhauses startete Mitte des Jahres 1959 eine Kommission die Suche nach einem geeigneten Architekten und Konzept für das neue Haus.
Die ausführliche Geschichte des Rhein-Maas Klinikums können Sie in unserer Jubiläumschronik zum 50-jährigen Bestehen Marienhöhes lesen: 50 Jahre Marienhöhe. Kreiskrankenhaus, Medizinisches Zentrum, Rhein-Maas Klinikum, hrsg. v. René A. Bostelaar, Rhein-Maas Klinikum GmbH, Würselen 2017, 160 Seiten. Erhältlich am Empfang der Betriebsteile Marienhöhe und Bardenberg.