Schlaganfallzentrum / Stroke Unit

Leitung

Die Leitung des Schlaganfall-Zentrums setzt sich aus den Chefärzten der Klinik für Neurologie und der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie zusammen.

Prof. Dr. Christoph Kosinski

Chefarzt der Klinik für Neurologie
Facharzt für Neurologie
Tel. 02405 62-1307
E-Mail
Prof. Dr. Christoph Kosinski© Rhein-Maas Klinikum

Prof. Dr. Georg Mühlenbruch, MBA

Chefarzt der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie
Facharzt für Radiologie, Schwerpunkt Neuroradiologie
Tel. 02405 62-3343
E-Mail
Prof. Dr. Georg Mühlenbruch, MBA© Rhein-Maas Klinikum

Das Schlaganfallzentrum (die Stroke Unit)

Haben Sie oder ein Angehöriger einen Schlaganfall erlitten? Vielleicht möchten Sie aber auch eine Antwort auf die Frage, wo Sie oder Ihre Lieben „im Falle eines Falles“ optimal betreut werden.

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Je schneller Betroffene in einer Klinik mit einer speziellen Schlaganfall-Abteilung (englisch: Stroke Unit) behandelt werden, desto höher sind ihre Chancen, die Folgen des Schlaganfalls zu minimieren.

Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Neurologen, Radiologen und Internisten ist rund um die Uhr eine optimale Behandlung gewährleistet. Große Bedeutung kommt dabei der hochmodernen apparativen Ausstattung im Diagnostik- und Behandlungszentrum zu. Mit modernsten CTs und MRTs der neuesten Generation haben unsere Ärzte rund um die Uhr die Möglichkeit, schnell eine exakte Diagnose zu stellen und die individuell passende Therapie ohne Zeitverzug einzuleiten.

Als eines von wenigen Zentren in NRW bieten wir zudem die Behandlung großer Schlaganfälle mittels einer manuellen Entfernung des Gerinnsels. Dazu steht uns eine hochmoderne Neuro-Angiographie-Anlage zur Verfügung.

Wie alle Stroke Units unterliegt auch unsere spezialisierte Einheit strengsten Richtlinien. Standardisierte Abläufe und gemeinsame Visiten sichern die reibungslose und gezielte Therapie unserer Patienten.

Das Schlaganfallzentrum des Rhein-Maas Klinikums behandelt jährlich etwa 1.300 Patienten. Damit zählen wir zu den führenden Schlaganfall-Experten in NRW. Bei uns erwartet Sie ein interdisziplinäres Team aus hochspezialisierten Ärzten, Gesundheits- und Krankenpflegern, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden.

Bitte sprechen Sie uns bei Fragen gerne an. Wir sind jederzeit für Sie da, rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr.




Am 12.12.2017 war der Chefarzt der Neurologischen Klinik, Professor Christoph Kosinski, zu Gast bei Sascha Schunk vom Bürgerfunk auf Antenne AC. Den Mitschnitt des Videos finden Sie hier.
Der Schlaganfall ist die häufigste Ursache einer bleibenden Behinderung bei Erwachsenen und die dritthäufigste Todesursache – nach Herzinfarkt und Krebserkrankungen. Ursache ist in über 80 Prozent eine Ischämie, die durch eine Verlegung einer zum Hirn führenden Arterie verursacht wird.

Die typischen Schlaganfallsymptome sind halbseitige Lähmungen, halbseitige Gefühlsstörungen, Sprachstörungen oder Sehstörungen. Auch bei scheinbar milder Symptomatik sollte der Patient auf einer Stroke Unit behandelt werden.

Ein Schlaganfall ist immer ein Notfall. Je früher die Behandlung beginnt, umso besser sind die Heilungschancen. Time is brain!
Die Stroke Unit (engl. für Schlaganfall-Spezialstation) ist der zentrale Bestandteil des Schlaganfallzentrums an unserem Klinikum. Das Behandlungsteam ist in der Schlaganfallbehandlung speziell geschult. Hier werden unsere Patienten rund um die Uhr überwacht. Die hochmoderne Überwachungsanlage, das sogenannte Patienten-Monitoring, erfasst alle relevanten Herz-Kreislauf-Parameter.

Durch die schnelle Durchführung der notwendigen Untersuchungen (wie u.a. Computertomographie und Magnetresonanztomografie des Gehirns sowie Ultraschall-Untersuchungen des Herzens und der Halsschlagader) können wir Menschen mit einem Schlaganfall bestmöglich behandeln. Es ist wissenschaftlich belegt, dass Schlaganfallpatienten von der Behandlung auf einer solchen Stroke Unit deutlich profitieren.
Moderne Schlaganfall-Diagnostik
Das Schlaganfall-Zentrum am Rhein-Maas Klinikum hält sämtliche diagnostischen und therapeutischen Methoden vor, die in der modernen Schlaganfallbehandlung eingesetzt werden können. Wichtige Verfahren sind z.B. die Computertomographie (CT), die Kernspintomographie (MRT) und die Angiographie (DSA). Die hochauflösende Duplexsonographie sowohl der Halsgefäße als auch der Hirnarterien wird von in der Untersuchung besonders qualifizierten Ärzten durchgeführt. Die enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Kardiologie des Klinikums gewährleistet Herzuntersuchungen auf höchstem Niveau.

In täglichen Konferenzen werden die Untersuchungsergebnisse unserer Patienten mit allen an der Behandlung beteiligten Kliniken des Hauses gemeinsam besprochen und die bestmögliche Therapie für unsere Patienten festgelegt. Für die große Anzahl und Breite diese radiologischen Untersuchungen stehen uns Geräte der neuesten Generationen zur Verfügung.

Mit der Computertomographie (CT) ist eine rasche Diagnostik des Gehirns möglich und es kann z.B. ein Schlaganfall von einer Blutung unterschieden werden.

Mit der Kernspintomographie (MRT) fertigen wir hochauflösende Schnittbilder des Gehirns und der Hirndurchblutung an. So werden auch sehr kleine Schlaganfälle nachgewiesen und es lassen sich Rückschlüsse auf mögliche Ursachen ziehen.

Mithilfe einer Angiographie können wir die Blutgefäße im Gehirn darstellen. Dazu spritzt man über einen Katheter ein Kontrastmittel in das zu untersuchende Gefäß und fertigt ein Röntgenbild an – das sogenannte Angiogramm.

Neben der kathetergestützten Angiographie, eignen sich auch die Computertomographie und die Magnetresonanztomographie für eine Angiographie. Eine solche CT- oder MR-Angiographie unter-scheidet sich in ihrem Ablauf von der konventionellen Angiographie unter anderem darin, dass sie immer ohne Katheter auskommt und somit sehr risikoarm für den Patienten ist.

Die Ergebnisse einer Angiographie lassen Rückschlüsse auf Art und Ausdehnung von Gefäßerkrankungen zu. Engstellen und Veränderungen der Gefäße sind mit großer Genauigkeit zu erkennen. Ein Angiogramm kann daher in hohem Maß zu der Entscheidung beitragen, ob eine Behandlung möglich und erforderlich ist und welche Behandlungsmethoden infrage kommen.

Moderne Schlaganfall-Therapie
Kaum eine medizinische Therapie hat in den vergangenen 15 Jahren eine solch dramatische Verbesserung erlebt wie die des Schlaganfalls. Die Behandlung auf einer Stroke Unit, wie sie am Rhein-Maas Klinikum in den neuen Räumlichkeiten in Würselen-Marienhöhe geführt wird, gewährleistet die bestmögliche Versorgung und reduziert nachweislich den Grad der Behinderung und die Sterblichkeit von Schlaganfall-Patienten. Die Einsatzmöglichkeiten von Medikamenten sowohl in der Akutphase (Stichwort Thrombolyse) als auch in der Prophylaxe sind gerade in den letzten Jahren besser, aber auch komplexer geworden. Schließlich stehen bei besonders schweren Schlaganfällen auch neue, kathetergestützte Verfahren zur Thrombektomie zur Verfügung.

Bei besonders schweren Schlaganfällen steht die Technik der sogenannten Neurothrombektomie für unsere Patienten bereit. Als eines von wenigen Zentren in NRW, setzen wir diese Technik bei Patienten ein, bei denen ein großes Blutgerinnsel eines der großen Blutgefäße des Gehirns verengt oder verstopft. Professor Mühlenbruch und sein Team sind Experten der auf der Angiographie basierenden Technik. Dabei wird das Gehirn am Behandlungsplatz durchleuchtet, während der Arzt einen Katheter bis zum Thrombus ins Gehirn schiebt. Mit dem Katheter wird das Gerinnsel dann mechanisch aus dem Gehirn und über die Leiste aus dem Körper entfernt.

Auf einen Blick:
  • Ausgewiesene Schlaganfallexpertise mit eigener Stroke Unit, die zu den größten in NRW gehört. Behandlung von jährlich mehr als 1.300 Schlaganfällen.
  • Betreuung durch ein in der Schlaganfall-Behandlung besonders erfahrenes Team – und zwar von der fachärztlichen Aufnahme bis zur Entlassung.
  • Bereitstellung sämtlicher diagnostischer Methoden der Schlaganfallmedizin auf hohem Niveau – vom DEGUM zertifizierten Ultraschall-Labor bis zur notfallmäßigen Kernspintomographie beim sogenannten Wake-up stroke.
  • Kathetergestützte Gerinnselentfernung bei besonders schweren Schlaganfällen (sogenannte Thrombektomie).
  • Enge Kooperationen mit der Klinik für Kardiologie sowie der Klinik für Gefäßchirurgie.
  • Enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Geriatrie und zahlreichen neurologischen Rehabilitationskliniken.
  • Unterstützung durch Neuropsychologie (Dr. Dipl.-Psych. René Vohn).
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