Die besondere Expertise des Klinikums und die kurzen Wege der Rettungsdienste verbessern die Genesungschancen für Betroffene entscheidend
„Das Wichtigste für einen Betroffenen, der einen Herzstillstand – international cardiac arrest genannt – erleidet, sind der schnelle Beginn der Wiederbelebungsmaßnahmen (Herz-Druckmassage) und die besondere Qualität des Krankenhauses, in das ein Patient nach der Wiederherstellung des Kreislaufs eingeliefert wird. Hier sind wir besonders qualifiziert – dies zeigt auch die Zertifizierung als eines der ersten Deutschen Krankenhäuser als Cardiac Arrest Center“, so Chefarzt Professor Dr. med. Michael Becker von der Klinik für Kardiologie, Nephrologie und Internistische Intensivmedizin des Rhein-Maas Klinikums.
Dass es nun ein weiteres Krankenhaus gibt, das den hohen internationalen Standard eines Cardiac Arrest Centers (CAC) erfüllt, verbessert die gute Behandlungsqualität für Betroffene in der Region. Denn die Überlebensperspektiven dieser Patienten steigen – auch weil sie jetzt im Nordkreis auf kürzestem Weg von den Rettungsdiensten in ein hoch spezialisiertes Krankenhaus gebracht werden können.
Ausgezeichnete Kompetenz
„Unser Cardiac Arrest Center zeichnet unsere ausgewiesene Fachkompetenz auf medizinischer und pflegerischer Ebene in den verschiedenen Abteilungen aus. Zu diesen gehören die Kliniken für Kardiologie, Nephrologie und Internistische Intensivmedizin, Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin, Neurologie, Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Unfallchirurgie, allgemeine Orthopädie und Endoprothetik sowie die Zentrale Notaufnahme“, erläutert Dr. med. Maria Beer vom ärztlichen Qualitätsmanagement. Sie begleitete die Zertifizierung federführend. Hinzu komme die besondere und umfangreiche Ausstattung des Klinikums, beispielsweise in Schockraum und den Herzkatheter-Laboren. Selbstverständlich sind die Teams rund um die Uhr einsatzfähig und ihre Arbeitsweise erfüllt die nationalen und internationalen Leitlinien. „Unsere gute innerklinische Zusammenarbeit gewährleistet eine hohe Qualität aller Behandlungsabläufe, die ein erfolgreich wiederbelebter Patient braucht“, betont Professor Dr. med. Becker.
Jährlich mehr als 60.000 Betroffene
Der Herz-Kreislauf-Stillstand gehört weltweit zu den häufigsten Todesursachen und ist ein lebensbedrohlicher medizinischer Notfall. „In Deutschland erleiden jährlich über 60.000 Menschen einen plötzlichen Herztod. Und viele Menschen fürchten sich davor, dass sie oder Menschen in ihrem Umfeld einen solchen erleiden. Dass der plötzliche Herztod überlebt werden kann, wenn Helfer Betroffene durch Herzmassage beherzt unterstützen, wissen die Wenigsten – auch nicht, dass die Vorerkrankungen, die ihn verursachen können, therapierbar sind“, so Professor Dr. med. Becker.
Dem Herzstillstand geht oft eine gefährliche Herzrhythmusstörung voraus. Betroffen sind häufig Menschen, die an einer Durchblutungsstörung des Herzens (koronaren Herzkrankheit) oder einer Schwäche des Herzmuskels und einer reduzierten Pumpleistung leiden. Aber auch
angeborene Veränderungen des Herzens können eine Ursache sein.