Klinik für Neurologie - Schwerpunkte & Interdisziplinarität

Unsere Neurologische Klinik umfasst 64 Betten verteilt auf einer Normalstation, eine 12 Betten umfassende Schlaganfall-Station (Stroke Unit) sowie weitere Betten auf unserer interdisziplinären Intensivstation und der Kaiser-Karl-Premium-Station. Wir behandeln über 3.600 Patienten pro Jahr stationär. Das Krankheitsspektrum umfasst alle neurologischen Erkrankungen. Einige besondere Behandlungsschwerpunkte möchten wir Ihnen hier kurz vorstellen:
Der Begriff Schlaganfall beschreibt eine plötzliche Durchblutungsstörung eines Teils des Gehirns, die mit schlagartig auftretenden typischen Schlaganfallsymptomen, wie z.B. halbseitiger Lähmung, halbseitigen Gefühlsstörungen, Sprachstörungen oder Sehstörungen, einhergeht. In den meisten Fällen liegt dem Schlaganfall ein Verschluss einer Hirnarterie durch ein Blutgerinnsel zugrunde. Eine andere Ursache für diese Schlaganfallsymptome kann eine Gehirnblutung sein.
Ein Schlaganfall ist immer ein Notfall und sollte unverzüglich auf einer Stroke Unit (Schlaganfallspezialstation) behandelt werden.

Auf unserer Stroke Unit, auf der jedes Jahr weit über 1.300 Schlaganfallpatienten behandelt werden, ist es möglich, den Betroffenen umgehend bestmöglich zu behandeln. Dabei werden modernste Behandlungsverfahren wie medikamentöse Thrombolyse und mechanische Neurothrombektomie in Zusammenarbeit mit den Kollegen der Röntgenabteilung (Radiologie) eingesetzt. Alle erforderlichen Untersuchungen (Computer- und Kernspintomographie, Ultraschall der Gefäße, Monitorüberwachung der Kreislauffunktionen und ggf. Ultraschalluntersuchung des Herzens sowie spezielle Laboruntersuchungen) können sehr rasch durchgeführt werden.

Morbus Parkinson ist die häufigste neurologische Bewegungsstörung. Die Hauptsymptome sind Muskelstarre, Muskelzittern und verlangsamte Bewegungen. Oft ist auch die Regualtion des Gleichgewichts gestört. Weitere Symptome können Schlafstörungen, Riechstörungen, Depression und so genannte vegetative Störungen (z.B. Störungen der Kreislaufregulation, der Verdauung, der Urinausscheidung, der Sexualität) sein. Zusätzlich gibt es eine Reihe anderer Erkrankungen, die mit einem Parkinson-Syndrom einhergehen. Daher erfordert die richtige Diagnosestellung häufiger bereits eine stationäre Behandlung. Darüber hinaus kann die Behandlung im weiteren Verlauf aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Symptome sehr kompliziert werden. Für diese Fälle bietet unsere Klinik eine spezielle Parkinson-Komplex-Behandlung an. Weitere Informationen finden sie in unserem Flyer.

Download Infoflyer Parkinson-Komplex
Darüber hinaus behandeln wir auch andere komplexe Bewegungsstörungen wie:
  • Dystonien
  • Tremor
  • Chorea
  • Spastik
  • Restless-Legs-Syndrom
Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische, entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark). Im jungen Erwachsenenalter ist sie eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und daher von erheblicher Bedeutung.
Bei der Multiplen Sklerose treten in Gehirn und Rückenmark verstreut vielfache (multiple) entzündliche Herde auf, die durch den Angriff körpereigener Abwehrzellen auf die Nervenzellen verursacht werden. Da die Entzündungsherde im gesamten zentralen Nervensystem auftreten können, kann die Multiple Sklerose fast jedes neurologische Symptom verursachen. Sehstörungen, Störungen der Augenbewegung sind relativ typisch, aber auch Gefühls-, Koordinationsstörungen und Lähmungen können auftreten.

Die Aufnahme in unsere Klinik erfolgt meist zur Sicherung der richtigen Diagnose oder zur Behandlung akuter Entzündungsschübe.

Epileptische Anfälle (auch „Krampfanfälle“ genannt) sind Störungen des Gehirns aufgrund kurz dauernder, gleichzeitiger elektrischer Entladungen von Nervenzellen. Bei einer Epilepsie kommt es wiederholt und spontan zu epileptischen Anfällen.

Epileptische Anfälle können zu zahlreichen Symptomen führen, das Spektrum reicht von heftigen Zuckungen der Muskulatur mit Bewusstseinsverlust bis zu milderen Symptomen wie Gefühlsstörungen oder vorübergehender, kurzzeitiger Verwirrtheit. Für epileptische Anfälle gibt es zahlreiche Ursachen, oft sind sie Folge von Durchblutungsstörungen oder Entzündungen des Gehirns. Für die Behandlung steht heute eine Vielzahl an Medikamenten zur Verfügung, mit denen die meisten Patienten weitgehend anfallsfrei werden können.
Kopfschmerzen sind eine der häufigsten Erkrankungen überhaupt. In Deutschland leiden etwa 50 Millionen Menschen an Kopfschmerzen. Der bekannteste Kopfschmerz ist die Migräne. Darüber hinaus gibt es aber noch mehr als 250 weitere Kopfschmerzarten. Die meisten dieser Kopfschmerzarten sind für die Betroffenen sehr unangenehm, jedoch nur selten gefährlich. Das Erkennen, Abklären und Therapieren dieser gefährlichen Kopfschmerzarten sowie die Behandlung von einfachen, aber therapieresistenten Kopfschmerzen ist ein Schwerpunkt in unserer Abteilung.
Der Schwindel ist ein häufiges Symptom, stellt für sich alleine aber noch keine Krankheit dar. Schwindel kann Ausdruck verschiedenster Krankheiten sein. Hierzu gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Störungen des Gleichgewichtsorgans im Innenohr und der Gleichgewichtszentren im Gehirn. Aber auch augenärztliche Probleme, Nervenentzündungen oder seelische Konflikte können Schwindel auslösen. Die Abklärung der Schwindelursache ist häufig nicht einfach und erfordert eine genaue Krankenbefragung, körperliche Untersuchung sowie ergänzend ggf. weitere technische Untersuchungen (z.B. Computer- oder Kernspintomographie, Elektrophysiologische Messungen, Messungen der Herz-Kreislauf-Funktion). Erst die richtige Diagnose ermöglicht dann eine spezifische Therapie.
Im Rahmen verschiedener Erkrankungen, wie Zuckerkrankheit, Vitaminmangel, Entzündungen oder zu starkem Alkoholkonsum können Veränderungen an den Nerven auftreten, die zu äußerst unangenehmen Missempfindungen, Schmerzen und im Verlauf auch zu Lähmungen führen können (Polyneuropathien, auch „PNP“). Die Untersuchung dieser Polyneuropathien sowie anderer Nervenerkrankungen z.B. durch Druck (Karpaltunnel-Syndrom oder Bandscheibenschäden) oder Erkrankungen der Muskulatur kann aufgrund der großen Ursachenvielfalt sehr komplex sein und erfordert eine genaue Abklärung, um behandelbare Ursachen aufzudecken.
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