Seminare und Unterstützung für pflegende Angehörige und Interessierte
Steigendes Lebensalter, Erkrankungen oder Unfälle – es gibt viele Gründe, die dazu führen, dass die eigenen Eltern, der Partner oder ein Familienmitglied Pflege und
Betreuung benötigen. Nicht immer ist dann der Platz in einem Pflege- oder Seniorenheim die erste Wahl und Angehörige entscheiden sich, die Pflege zu Hause zu übernehmen. Eine
Entscheidung, die viel Verantwortung beinhaltet und auch zu mancher Frage und Unsicherheit führen kann – gerade zu Beginn der neuen Aufgabe.
Das Rhein-Maas Klinikum hat jetzt im Rahmen der Familialen Pflege ein kostenfreies Angebot für pflegende Angehörige geschaffen. Die examinierten Gesundheits- und
Krankenpflegerinnen Deniz Erentzis und Silke Trost, die auf jahrelange Erfahrungen in der stationären und ambulanten Pflege zurückblicken können, zeigen als Pflegetrainerinnen anhand von praktischen Übungen wie die Pflege oder ein Teil dieser zu Hause bestmöglich gestaltet und umgesetzt werden kann. Hans-Jürgen Kepp, in der Pflegedienstleitung tätig, koordiniert das Projekt. Mit viel Engagement hat er dafür gesorgt, dass die Beratung und Unterstützung pflegender Angehöriger in kurzer Zeit zum festen Baustein im Pflegekonzept des Rhein-Maas Klinikums geworden ist.
Freuen sich, pflegende Angehörigen und Interessierten mit ihrem Fachwissen weiterhelfen zu können: (v. l. n. r.) Hans-Jürgen Kepp, Deniz Erentzis und Silke Trost.
Erste Beratung und Trainings noch im Krankenhaus
Sobald sich abzeichnet, dass ein Patient nach der Entlassung eine häusliche Pflege benötigen wird, nehmen die Trainerinnen Kontakt mit den Angehörigen auf. Unabhängig davon können Angehörige auch jederzeit Kontakt zum Team der Familialen Pflege aufnehmen. Erste Beratungsgespräche und Pflegetrainings erfolgen auf Wunsch noch während der stationären Phase am Krankenbett. So vorbereitet können die Angehörigen der Entlassung meist ruhiger entgegensehen. „Wir möchten zukünftig aber auch nach dem stationären Aufenthalt in das häusliche Umfeld kommen, um individuell zu beraten und mit den Angehörigen Pflegetechniken zu üben“, erklärt Trost.
Gänzlich unabhängig davon, ob der häuslichen Pflegesituation ein stationärer Aufenthalt vorausgegangen ist, können pflegende Angehörige – wenn es die Coronaschutz-Verordnung wieder zulässt – Pflegetrainings in Kleintruppen besuchen. „Auch die regelmäßigen
Gesprächskreise werden zukünftig allen Interessierten offenstehen“, freut sich Erentzis. Was häufig nicht bekannt ist: Alle Kurse und Trainings sind für die Teilnehmer kostenfrei. Die Angebote der Familialen Pflege sind als Regelleistung der Krankenkassen anerkannt.
Telefonische Unterstützung in Corona-Zeiten
Die Corona-Pandemie schränkt auch die Möglichkeiten der Familialen Pflege ein, so sind aktuell noch keine Kurse oder Hausbesuche möglich. “Zurzeit beraten wir pflegende Angehörige telefonisch, das hilft vielen auch weiter. Wer Rat sucht, kann das Team auch gerne anrufen“, betont Kepp.
Zweiwöchentlich stattfindende Kurstermine werden, sobald es die Coronaschutz-Verordnung zulässt, auf der
Seite der Familialen Pflege bekannt gegeben, das Team der Familialen Pflege ist telefonisch unter 02405 62-1187 und -1188 zu erreichen.