Schlaganfallstation am Rhein-Maas Klinikum auf höchstem Niveau

Die Deutsche Schlaganfallgesellschaft zertifiziert die Schlaganfallstation am RMK als „überregionale Stroke Unit“

Das Schlaganfallzentrum, die sogenannte Stroke Unit, im Rhein-Maas Klinikum hat sich nochmals verbessert: Die Deutsche Schlaganfallgesellschaft (DSG) zertifizierte Ende vergangenen Jahres die spezialisierte Einheit neu als überregionale Stroke Unit, was die höchste Versorgungsstufe für die Behandlung von Schlaganfällen darstellt. Sie unterstützt die regionalen  Schlaganfallschwerpunkte und die lokalen Schlaganfallstationen beratend und übernimmt umgehend Patienten, die dort nicht mehr adäquat versorgt werden können. Des Weiteren hat die Stroke Unit die Funktion eines Kompetenzzentrums, welches an der kontinuierlichen Verbesserung der Schlaganfallversorgung und an der Weiterentwicklung der Therapie arbeitet. Die  Gutachter der DSG hoben als besonders positiv die gute Ausstattung und hohe fachliche Kompetenz, das Prozess- und Qualitätsmanagement, die Fort- und Weiterbildungsangebote sowie das Engagement des Stroke Unit-Teams hervor.
 
Gerinnselentfernung kann Schlimmeres verhindern
In Würselen werden rund um die Uhr alle Verfahren in der Diagnostik und Therapie von Schlaganfällen vorgehalten, einschließlich der modernen Katheterintervention, der sogenannten Thrombektomie. „Die Thrombektomie stellt einen der größten Fortschritte in der Schlaganfallbehandlung der letzten Jahre dar. Damit können selbst große Gefäßverschlüsse des Gehirns erfolgreich behandelt werden: Blutgerinnsel werden mittels eines minimalinvasiven Verfahrens durch ein Kathetersystem entfernt“, erklärt Prof. Georg Mühlenbruch, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin. Dabei bringen (Neuro-)Radiologen seines Teams von der Leiste des Patienten aus einen Katheter bis an die Stelle des Hirngefäßes, an der das Blutgerinnsel die Arterie verschließt; mithilfe eines Stents und/oder eines Absaugkatheters kann das Gerinnsel dann in über 90 Prozent der Fälle erfolgreich entfernt  werden.
 
Zusätzlich sorgen ein multiprofessionelles Therapeutenteam und eine strukturierte Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen für optimale Behandlungsergebnisse. Ziel ist, die Sterblichkeit von Schlaganfallpatienten und das Risiko für anschließende Einschränkungen zu verringern. Mit 12 sogenannten Überwachungs-Betten ist die neurologische Klinik unter  Leitung von Chefarzt Prof. Christoph Kosinski sehr gut aufgestellt. Jährlich werden am Rhein-Maas Klinikum rund 1.300 Patienten mit Schlaganfall behandelt. Ganz neu ist dort nun auch die Möglichkeit der neurologischen Frührehabilitation. Seit Anfang 2022 hält die Neurologische Klinik fünf Betten für direkte rehabilitative Maßnahmen nach einem Schlaganfall vor.

RMK_ueberregionale Stroke Unit_Prof Kosinski und Prof Muehlenbruch in Angiographie
Bildunterschrift: Prof. Dr. Christoph Kosinski (l.) und Prof. Dr. Georg Mühlenbruch freuen sich über die höchste Zertifizierung in der Schlaganfallversorgung.
Beide haben für das Bild kurz den Mund-Nasen-Schutz abgenommen, sind geboostert und waren frisch getestet.

 
Time is brain: schnellste Behandlung führt zu bestem Ergebnis
Laut DSG erleiden in Deutschland jedes Jahr etwa 260.000 Menschen einen Schlaganfall. Ein schnelles und koordiniertes Eingreifen von Experten ist wichtig, um dauerhafte Schäden abzuwenden. „Time is brain“: Bei der Behandlung des Schlaganfalls zählt jede Minute. „Denn unser Gehirn kann die Unterversorgung mit Sauerstoff nur eine sehr kurze Zeit schadlos überstehen“, weiß Prof. Kosinski.
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