Rhein-Maas Klinikum nimmt an Studie zur besseren Vorbeugung von Darmkrebs teil

Das Rhein-Maas Klinikum nimmt an einer bundesweiten medizinischen Studie teil – genauer gesagt die Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie. Dabei geht es um die Erforschung einer bestimmten Abtragungstechnik von Polypen im Dick- und Enddarm. Ziel der Studie ist, die Sicherheit und Effektivität bei der Abtragung von größeren Polypen bei der Kaltschlingen- mit der Heißschlingenabtragung zu vergleichen. Insgesamt nehmen 23 Kliniken aus ganz Deutschland an der Studie teil, über 400 Patienten werden hierfür gesucht und beobachtet.
 
„Aus Polypen kann bei fortschreitendem Wachstum Darmkrebs entstehen. Deshalb sollten diese immer rechtzeitig entfernt werden“, erklärt Prof. Dr. med. Jens Tischendorf, Chefarzt der Klinik. Hierfür stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. Die Studie, die vom Evangelischen Diakoniekrankenhaus Freiburg initiiert wurde, beleuchtet zwei dieser Methoden genauer:
„Bei den sich ähnelnden Methoden werden Polypen mittels Endoskop entfernt, das heißt minimalinvasiv ohne große Schnitte und ohne große Operation. Sie unterscheiden sich jedoch in einem Punkt: der Verwendung von Hitze durch Strom“, führt Dr. med. Teresa Koenen, Oberärztin der Klinik aus.
 
Bei größeren Polypen, um die es in der Studie geht, ist die sogenannte Heißschlingenabtragung der Standard. Mithilfe einer Schlinge an einem Endoskop wird unter Verwendung von Strom das Polypengewebe mechanisch (durch Zuziehen) und thermisch (durch den Strom) durchschnitten. Bei größeren Polypen geschieht dies in mehreren Schritten und mit mehreren Schnitten. Komplikationen können dabei durch Blutungen und Verletzungen der Darmwand, insbesondere durch die Verwendung des Schneidestroms, entstehen.
 
Bei kleineren Polypen ist die sogenannte Kaltschlingenabtragung das Mittel der Wahl. Hier werden Polypen rein mechanisch abgetragen, eine hitzebedingte Schädigung von Blutgefäßen oder der Darmwand kann nicht erfolgen. Die Anwendbarkeit dieses Verfahrens bei größeren Polypen soll nun untersucht werden. Die Komplikationsrate durch die Vermeidung des Schneidestroms könnte folglich geringer sein.

RMK_Chronicle_von Ameln-Tischendorf-Koenen
Bildunterschrift: (v. l. n. r.) leitende Endoskopieschwester Andrea von Ameln, Chefarzt Prof. Dr. med. Jens Tischendorf und Oberärztin Dr. med. Teresa Koenen während einer endoskopischen Untersuchung.

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